Erntedank-Gottesdienst
am 02.10.2016 in Tüngental
·
Du
hast uns Speise gegeben zur rechten Zeit. Du hast uns Menschen gegeben, die für
uns da waren. Du hast uns die Kraft zur Arbeit gegeben.
·
Vieles
haben wir als selbstverständlich hingenommen. Wir haben oft vergessen, dir zu
danken. Wir haben uns wenig um die gekümmert, die Mangel leiden, auch in
unserem Land.
·
Wir
haben die Sorgen der Landwirte wenig beachtet, von denen viele um ihre Existenz
bangen.
·
Viele
von uns haben sich daran gewöhnt, dass die Fülle deiner Schöpfung ungleich
verteilt ist, dass viele Menschen täglich ums Überleben kämpfen müssen, während
andere im Überfluss leben.
·
Viele
kümmern sich nicht darum, wie unsere Lebensmittel entstehen, Hauptsache, sie
sind preisgünstig.
·
Wir
sorgen nicht gut für die Erde, von der auch unsere Kinder und Kindeskinder noch
leben wollen.
Pfr.: Dies bekennen wir vor dir und bitten
dich: Herr, erbarme dich! – Du hast die Macht,
uns so reich zu beschenken, dass wir nicht nur jederzeit genug haben für uns
selbst, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun können!
·
Gott,
Vater und Mutter, Du hast uns werden lassen. Du erhältst uns und alle Welt. Du
gibst uns Speise und schenkst uns Freude.
·
Leite
uns durch deinen Geist, damit wir deine Gaben erkennen, dir danken.
·
Damit wir deine Schöpfung bewahren und
unserem Nächsten helfen – wie du uns hilfst durch Christus deinen Sohn, der mit
dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Lesung:
Matthäus 6,19-24)
Predigttext zum Erntedankfest:
2. Kor 9,6-15:
Paulus (Luther): Ich meine aber
dies: Wer da kärglich sät, der wird auch kärglich ernten; und wer da sät im Segen,
der wird auch ernten im Segen.
GNB:
Denkt daran: Wer geizig sät, wird nur wenig ernten. Aber wer mit vollen
Händen sät, auf den wartet eine reiche Ernte.
Ein jeder, wie er's sich im Herzen
vorgenommen hat, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber
hat Gott lieb.
6.
Jeder soll so viel geben, wie er sich in
seinem Herzen vorgenommen hat. Es soll ihm nicht Leid tun und er soll es auch
nicht nur geben, weil er sich dazu gezwungen fühlt. Gott liebt fröhliche
Geber!
Gott aber kann machen, dass alle
Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allezeit volle Genüge
habt und noch reich seid zu jedem guten Werk;
7.
Gott hat die Macht, euch so reich zu
beschenken, dass ihr nicht nur immer genug habt für euch selbst, sondern auch
noch anderen reichlich Gutes tun könnt.
wie geschrieben steht (Psalm
112,9): „Er hat ausgestreut und den Armen gegeben; - seine Gerechtigkeit bleibt
in Ewigkeit.”
8.
Was in den Heiligen Schriften steht:
gilt auch für euch: »Großzügig gibt er denen die etwas brauchen; nie, in
Ewigkeit nie, wird man vergessen, wie Gott uns Gutes tut.«
Der aber Samen gibt dem Sämann
und Brot zur Speise, der wird auch euch Samen geben und ihn mehren und wachsen
lassen die Früchte eurer Gerechtigkeit.
9.
Gott, der dem Sämann Saatgut und Brot
gibt, wird auch euch Samen geben und ihn wachsen lassen, damit eure guten
Taten eine reiche Ernte bringen.
So werdet ihr reich sein in
allen Dingen, zu geben in aller Einfalt, die durch uns wirkt Danksagung an
Gott.
10. Er
wird euch so reich machen, dass ihr jederzeit gerne hergeben könnt. Dann werden
viele Menschen Gott danken, weil wir ihnen so großzügig etwas geben.
Denn der Dienst dieser Sammlung
hilft nicht allein dem Mangel der Heiligen ab, sondern wirkt auch
überschwänglich darin, dass viele Gott danken.
11. Diese
guten Taten und Geschenke sollen ja nicht nur den Armen in Jerusalemhelfen,
vielmehr werden dann viele Menschen dankbare Menschen, besonders auch gegenüber
Gott.
Denn für diesen treuen Dienst
preisen sie Gott über eurem Gehorsam im Bekenntnis zum Evangelium Christi und
über der Einfalt eurer Gemeinschaft mit ihnen und allen.
12. Wenn
ihr so weiter macht, werden die Brüder und Schwestern in Jerusalem Gott
zujubeln. Sie werden ihm danken, dass ihr so treu zur Guten Nachricht von
Christus steht und so selbstverständlich mit ihnen und mit allen teilt.
Und in ihrem Gebet für euch
sehnen sie sich nach euch wegen der überschwänglichen Gnade Gottes bei euch.
13. Und
weil sie sehen, dass Gott so wahnsinnig gut zu euch ist, werden sie für euch
beten und euch unbedingt bald wiedersehen wollen.
Gott aber sei Dank für seine
unaussprechliche Gabe!
14. Wir
wollen Gott danken für seine unglaublich großes Geschenk!
Liebe Konfis,
liebe Gemeinde!
„Wir
wollen Gott danken für seine unglaublich großes Geschenk!”
Die
Erntedankgaben sind am Altar so wunderbar vor uns ausgebreitet.
Sie
fordern uns geradezu auf zu diesem Dank!
Schaut
her, wie wunderbar alles ist – die Früchte des Feldes und des Gartens.
Vieles
davon ist uns sonst so selbstverständlich.
Aber in
allem steckt menschliche Arbeitskraft und Mühe. Und Segen.
Gott
hat diese Arbeit mit seinem Segen erfüllt und daraus etwas werden lassen, wovon
wir leben – Tag für Tag.
Die
Früchte des Feldes und das tägliche Brot.
Nur
wenige von uns arbeiten direkt daran.
Der
Zusammenhang von Saat und Ernte stand den Menschen auf dem Land früher
deutlicher vor Augen.
Manche
von Ihnen mögen früher in der Landwirtschaft noch mitgearbeitet haben.
Vielleicht
erinnern sie sich angesichts der unübersichtlichen modernen Welt daran sogar
mit Wehmut.
Es war
schön.
Aber
auch mühevoll:
Zwölf-Stunden-Tage
auf dem Feld mit krummem Rücken.
Auch am
Wochenende in den Stall.
Natürlich
kein Urlaub. Und manchmal nahe dran an Hungerkrisen.
Das
Erntedankfest richtet den Blick besonders auf die Nahrung.
Aber
eben nicht nur.
Geerntet
wird an vielen Orten.
Und es
gibt viele Gründe Gott zu danken.
Das
Erntedankfest lädt dazu ein, die vergangenen Monate vor Gott zu bilanzieren.
Da
denkt jemand: Ich bin froh, dass mir in meiner Krankheit geholfen wurde – durch
Ärzte, durch Krankenschwestern und Pfleger.
Andere
mögen sagen: Ich bin dankbar für die schönen Urlaubstage, das war ein Geschenk
für mich.
Ich bin
dankbar für die Menschen, mit denen ich zusammen sein kann.
Ich bin
dankbar, dass ich meine Arbeit tun kann.
Und es
gibt noch so vieles mehr.
Und
vielleicht können wir in all dem die Worte nachsprechen: „Wir
wollen Gott danken für seine unglaublich großes Geschenk!!”
Manchen
ist das Danken aber abhanden gekommen.
Dafür
kann es verschiedene Gründe geben.
Die
einen halten alles für die verdiente Frucht ihrer guten Arbeit.
Leistung
zählt, Leistung zahlt sich aus.
Wir
haben es uns ja angewöhnt, diese Welt eher technisch und ökonomisch zu
verstehen.
Auch in
der Landwirtschaft.
Danken,
gar Gott danken, das kommt in diesem Weltbild kaum vor.
Denn es
kann ja niemand beweisen, dass wir die Früchte unseres Lebens Gott verdanken.
Anderen
ist das Danken vergangen, weil sie nichts zum Danken finden.
Mancher
denkt gerade am Erntedanktag daran, dass der eigene Lebensertrag des
zurückliegenden Jahres nicht gut war, dass es Misserfolge und Niederlagen gab.
Mancher
hat den Arbeitsplatz verloren und steht nun vor einer ungewissen Zukunft.
Andere
haben Arbeit, aber die verlangt ihnen so viel ab, dass sie daran zu scheitern
drohen.
Manchem
ist die Familie zerbrochen.
Oder
eine Krankheit hat das Leben übernommen.
Gerade
viele Ältere leiden sehr darunter, dass die Rente als der Ertrag ihres
Arbeitslebens zu immer weniger reicht.
Danken
– wofür?
Eher:
Gott – wo bist du?
Mitten in
solchen Gedanken über das Danken erreicht uns der biblische Text aus dem Brief
des Apostels Paulus.
Und es
sind drei Sätze, die sich hell in den Vordergrund schieben und uns gerade am
Erntedanktag herausfordern.
Der erste Satz: „Denkt daran:
Wer geizig sät, wird nur wenig ernten. Aber wer mit vollen Händen
sät, auf den wartet eine reiche Ernte.”
Dieser
Satz stellt einen ganz einfachen und direkten Zusammenhang her zwischen dem,
was ich tue, und dem, was mir widerfährt.
Im
Volksmund wird er vielfach variiert:
Wie man
in den Wald rein ruft, so schallt es heraus.
Oder:
Jeder ist seines Glückes Schmied.
Und
etwas daran stimmt ja auch.
Natürlich
kann ich nur gut ernten, wenn ich gut säe.
Kein
Ertrag ohne Einsatz, heißt es auch in der Wirtschaft.
Und daran
muss man manche Leute durchaus erinnern, zum Beispiel Menschen, die für ihren
Partner schon lange kein gutes Wort mehr gefunden haben.
Eltern,
die über ihre Kinder nur noch schimpfen.
Chefs,
die ihre Mitarbeitenden nur noch antreiben. Wer da kärglich sät, der wird
auch kärglich ernten.
Aber an
diesem Satz ist auch etwas falsch.
So
einfach funktioniert die Welt nicht.
Und das
erleben gerade die Landwirte auf dramatische Weise.
Deshalb
ist dieser Satz für viele von ihnen eine Provokation.
Denn sie
säen fleißig. Sie investieren fleißig.
Sie
bestellen ihren Hof fleißig. Sie ernten fleißig.
Aber ob
sie damit auch einen guten Ertrag haben, ob sie davon leben können, das
entscheidet sich zu einem großen Teil an ganz anderer Stelle.
Etwa in
Brüssel, Berlin oder Wiesbaden, was die Politiker dort beschließen. (Milchpreis!)
Oder
auf den internationalen Märkten, je nachdem, worauf die Finanzinvestoren dort
pokern.
Aber
auch in den Läden, für was die Verbraucher dort ihr Geld ausgeben.
Ähnlich
wie den Landwirten ergeht es vielen.
Sei es
in anderen Wirtschaftsbranchen.
Sei es
zuhause in der Familie.
Man sät
und rackert.
Aber
was man dann ernten wird, ist nicht sicher.
Und
manchmal bleibt die Ernte sogar ganz aus.
Armut
hat viele Ursachen.
Manche
meinen, Arme seien einfach nur selbst schuld an ihrer Lage.
Aber
die machen es sich zu einfach.
Der
Blick der Nächstenliebe schaut genauer hin, er erkennt die komplizierten
Zusammenhänge, die die einen Menschen wohlhabend und die anderen arm werden
lässt oder bleiben lässt.
Persönliche
Verantwortung ist darin sicher ein wichtiger Teil, aber längst nicht alles.
Vieles
ist schlicht ungerecht.
Manches
sogar himmelschreiend ungerecht.
Gerade
wenn man es weltweit betrachtet.
In
vielen Ländern ist es ganz und gar nicht die Verantwortung der Armen, dass sie
hungern.
Sie
haben schlicht und ergreifend keine Chance.
Die
Finanzkrise hat den Welthunger massiv verschärft.
Heute
sind über eine Milliarde Menschen auf der Erde dauerhaft unterernährt!
Viele sind nicht nur über die
Ungerechtigkeit in der Welt
enttäuscht, sondern sie haben auch Angst um die eigene Existenz.
Daraus zieht so mancher die Konsequenz, dass er nur noch für sich
selbst sorgt.
Das
Miteinander-Leben und Miteinander-Teilen weicht bei vielen dem Bestreben, nur
noch die eigenen Schäfchen ins Trockene zu bringen.
Das
soziale Klima in unserem Land ist kälter geworden.
Dagegen
ist es schön, dass sich viele dagegen stemmen;
z.B.
indem Tafeln gegründet werden, um die Armen mit dem Nötigsten zu versorgen.
Und
dass gleichzeitig die gesellschaftliche Kritik an der Verarmung von vielen
Menschen immer lauter wird.
Natürlich weiß auch Paulus, dass
auf gute Saat nicht sofort und automatisch gute Ernte folgt.
Oft genug hat er selbst herbe Rückschläge
erlebt.
Deshalb setzt Paulus seinem ersten
Satz einen
zweiten
Satz an die Seite:
„Gott hat die
Macht, euch so reich zu beschenken, dass ihr nicht nur immer genug habt für
euch selbst, sondern auch noch anderen reichlich Gutes tun könnt.”
Paulus redet hier von der Größe und vom Reichtum Gottes.
Aus seiner Fülle lässt sich leben.
Auch in schwierigen Verhältnissen.
Nicht immer so, wie man es sich vorgestellt hat.
Nicht immer so weiter, wie es immer war.
„Gott hat die Macht...” – das ist keine Bestandsgarantie
für Bauernhöfe und Arbeitsplätze, für Kinderliebe und Alterswohlstand.
Manchmal fordert uns Gott heraus.
Im doppelten Sinne.
Er stellt uns Herausforderungen, die wir zu meistern
haben.
Und er fordert uns heraus aus unserem bisherigen Leben.
Gerade Landwirte erleben das in diesen Zeiten.
Sie müssen ungeheuer flexibel sein.
Sie müssen auf die Märkte, die Politik und das Klima
reagieren.
Und manche müssen sich sogar vom Lebenswerk ihrer
Vorfahren verabschieden und etwas ganz Neues beginnen.
Neuen Samen säen.
Auf neue Ernte hoffen.
So wird – wie immer im Leben – auf Hoffnung gesät, ohne
Sicherheit.
Kann
ich wirklich darauf vertrauen, dass Gott für mich sorgt?
Dazu
macht Paulus Mut.
Er
ermutigt zu einer Lebenseinstellung, sich auch und gerade in widrigen Umständen
Gott anzuvertrauen.
Manches
wird geschenkt. Nicht alles.
Und
nicht alles so, wie man es sich erhofft hat.
Aber
gerade dann, in aller Unwägbarkeit des Lebens ermutigt Paulus dazu, sich der Fülle
Gottes neu anzuvertrauen.
Gott
gibt den Säenden den Samen.
Er gibt
das Brot zur Speise.
Er gibt
die Kraft, dass sich die Früchte der Gerechtigkeit mehren.
Und damit kehrt Paulus die Aufmerksamkeit um, weg von sich
selbst und hin zu den anderen.
Dafür steht der dritte Satz, der aus seinem Brief heraus
strahlt. Er lautet:
Der dritte Satz:
„Gott liebe fröhliche Geber!”
Was
Paulus damit sagen will, das lässt sich viel besser verstehen, wenn ich Ihnen,
liebe Gemeinde, kurz erzähle, welche Geschichte dahinter steckt.
Als
Paulus den Brief an die Gemeinde in Korinth schrieb, da war er unterwegs, um
das Evangelium unter den Heiden zu verkündigen.
Das
hatte er mit Petrus und den anderen Aposteln bei einem Treffen in Jerusalem
abgesprochen.
Und
dabei hatte er auch gesagt:
Ich
werde für die Armen in Jerusalem eine Kollekte sammeln.
Das hat
er dann auch getan.
Und
offenbar haben die Gemeinden auch anfangs reichlich gegeben.
Besonders
die Gemeinde in Korinth.
Und
dann gab es da offenbar einige, die sagten: Was soll das eigentlich?
Euch
geht es selbst nicht gut.
Behaltet
euer Geld.
Wisst
ihr eigentlich, ob das Geld ankommt?
Und so
weiter. Wir kennen das.
Es
wurde weiter gegeben, aber eher missmutig, mehr aus Pflichtgefühl als aus
Überzeugung.
Irgendwie
ist das auch verständlich.
Menschen
neigen dazu, wenn es schwierig wird, wenn es eng wird, eher an sich selbst zu
denken.
Das ist
bei einzelnen Menschen so, aber auch bei christlichen Gemeinden und in unserem
Gemeinwesen und Staatswesen.
Wenn es
eng wird, dann heißt es eben: Erst wir, dann die anderen.
Das ist
bis zu einem gewissen Grad auch vernünftig.
Aber
wenn es so weit führt, dass über Menschen in Not kaltherzig gesagt wird,
„selber schuld” – wenn alle HARTZ IV-Empfänger als Schmarotzer hingestellt
werden, dann ist da in der gesellschaftlichen Debatte etwas gründlich schief
gelaufen.
Paulus
erhebt ja nicht moralisch den Zeigefinger und sagt:
„Wie
könnt ihr nur?”
Und er
stellt Gott auch nicht so dar, als sei dieser darüber erzürnt. Nein.
Gott
will nicht die griesgrämige, verbissene Gabe.
„Gott
liebt fröhliche Geber”.
Er
wirbt für eine andere Lebenseinstellung.
Nicht
nur Erwerben und Verbrauchen zählen, sondern auch Empfangen und Weitergeben.
Immer
wieder gibt es Menschen, die trotz eigener Not nicht aufhören auf den Segen
Gottes zu vertrauen und dabei entdecken, wie sie Gottes Segen empfangen und
anderen zum Segen werden.
Überlegen
wir uns, wo uns das schon widerfahren ist.
IV Segen empfangen und zum Segen werden
Nehmen
und Geben. Dieser einfache Zusammenhang führt zuletzt auch wieder zu den Gaben
des Erntedankfestes zurück.
Und zu
den Feldern und Gärten.
Wer
nachhaltig von ihnen etwas empfangen will, muss ihnen auch etwas geben: Schutz.
Wie es
schon im Schöpfungsbericht am Anfang der Bibel steht:
Bebaut
die Erde und bewahrt die Erde.
Modern
gesprochen: Bewirtschaftet und erhaltet.
Darauf
liegt der Segen Gottes.
So
erhält der Satz des Paulus seine tiefere Bedeutung:
„Wer
mit vollen Händen Sät, auf den wartet eine reiche Ernte.”
Darum
bitten wir Gott am Erntedanktag:
„Lass
uns wieder sehen, dass wir von deiner Hand leben;
nimm
uns weg die Angst, wir könnten zu kurz kommen;
mache
uns zu Menschen, die dir danken und die dir dienen. Ja – dazu segne uns.”
Und der
Frieden Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und
Sinne in Jesus Christus. AMEN
Fürbitte:
Pfr.: Gott hat uns die Ernte
dieses Jahres wachsen lassen. Viele Erwartungen wurden erfüllt; lasst uns ihm
danken.
Sprecher: Wir danken Gott:
für alles, was er uns zum Leben gegeben hat;
für unser tägliches Brot, das wir reichlich haben;
für die Fähigkeit, uns mit unserer Hände Arbeit zu
erhalten;
für das Wissen und den Mut, Neues zu erforschen, damit wir
gewinnen, was wir für das Leben brauchen, und davon weitergeben können – lasst
uns Gott Dank sagen:
Gemeinde: Herr, wir danken dir.
Sprecher: Wir danken Gott:
für das Zusammenleben mit anderen Menschen;
für alle, die uns nahe stehen
und uns ihre Zuwendung erfahren lassen;
für die Menschen, denen wir begegnen und die unser Leben
bereichern;
für alle Gemeinschaft, die Einsamkeit überwindet, damit
wir Freude erfahren und weitergeben können - lasst uns Gott Dank sagen:
Gemeinde: Herr, wir danken dir.
Sprecher: Wir danken Gott:
für seine Barmherzigkeit, die uns befreit und entlastet;
für Brot und Wein, die uns Leben und Freude schenken;
für sein Wort, das uns die Augen öffnet,
damit wir unsere Verantwortung erkennen füreinander –
lasst uns Gott Dank sagen:
Gemeinde: Herr, wir danken dir.
Pfr.: Die bittere Not vieler
Menschen ist noch nicht behoben; lasst uns Gott um Hilfe bitten.
Sprecher: Wir bitten Gott:
dass er unsere Bereitschaft mehre, die uns gestellten
Aufgaben zu erfüllen;
dass er unseren Widerstand überwinde, den Wohlstand zu
teilen und den Hunger nach Gerechtigkeit und Liebe zu stillen;
dass er uns lehre, zu verzichten und uns einzuschränken,
damit andere leben können – lasst uns Gott bitten:
Gemeinde: Herr, erhöre uns.
Sprecher: Wir bitten Gott:
dass er allen, die in Wirtschaft und Politik Verantwortung
tragen, gangbare Wege weise, die Probleme des Mangels und der Ungerechtigkeit
zu lösen;
dass in Wissenschaft und Technik Möglichkeiten gefunden
werden, die Ernährung der Menschheit zu sichern;
dass er uns alle befähige, mit den Gütern der Erde gerecht
und verantwortlich umzugehen, damit wir heute und in Zukunft menschenwürdig und
glücklich leben können – lasst uns Gott bitten:
Gemeinde: Herr, erhöre uns.
Pfr.: Gott, du gibst uns in
deiner Güte und Barmherzigkeit mehr als wir bitten und verstehen können. Hilf
uns, dass wir niemals aufhören, dir dafür zu danken, dich zu loben und zu
preisen. Durch Jesus Christus, unsern Herrn.
Gemeinde: Amen.
Vaterunser