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Gnadentaler Mühlenkonzerte

  2020  –   89.   90.   91.   92.  93.   94.  

letzte Aktualisierung dieser Unter-Seite am 22.11.2022

Musik und Kultur – Klostermühle Gnadental e.V.

90. Gnadentaler Mühlenkonzert

 

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Ulla Benz   Violine
Scott Faigen  
Klavier

Konzert für Violine und Klavier

Samstag, 5. November 2022, 15:30 Uhr

Klostermühle Gnadental

Klosterweg 5, 74545 Michelfeld

www.muehle-gnadental.de / Gnadentaler Mühlenkonzerte

  

        

 

Plakat /
Handzettel

Einladung und Programm

Programm

http:/www.litzelmann.de/PraedikantenAalen/31praa_Grafiken/behindert.gif 
barrierefrei

Auch Rollstuhlfahrer sind herzlich willkommen!

Der Veranstaltungsraum ist rollstuhlgeeignet;
eine behindertengerechte Toilette ist vorhanden.

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt;
in der Pause gibt es Kaffee, Kuchen, Sekt, …

Spendenkonto:
„Musik und Kultur – Klostermühle Gnadental e.V.”

IBAN: DE92 6006 9239 0013 0040 00
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büro+papier Jutta Ambrosius,
Limpurger Platz 3, (Schenkenseestraße 30),
74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791 / 21 691656
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Friedrich Drechsler
Grundwiesenweg 26/1, 74523 Schwäbisch Hall – Hessental
Telefon 0791 / 2300
Telefax 0791 / 47382
E-Mail: info@holzbau-drechsler.de
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Telefon 0791 – 9467976
Mobil 0176 – 9923 7986
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Im Seetal 2, 74535 Mainhardt
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Mühlstraße 14-16, 74545 Michelfeld
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Am Hirtenfeld 2; 91625 Schnelldorf
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Wackenhut Parkett
Markus Wackenhut Parkettlegermeister
Unterlimpurger Str. 13, 74523 Schwäbisch Hall
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Gerd Wollensack,
Schreinerei, Fensterbau
Öhringer Straße 37, Gnadental, 74545 Michelfeld
Telefon 0791 / 72615

Auch Sie können Sponsor werden, oder Fördermitglied, mit einem jährlichen freiwilligen Beitrag!

Verein Musik und Kultur – Klostermühle Gnadental e.V.
 Verein   Spendenkonto
1. Vorsitzender: Pfr. i.R. Gerhard Bergius,
Dorfstraße 19, Gnadental, 74545 Michelfeld,
Tel. 07 91 - 94 66 68 65, Fax 07 91 – 95 61 00 04,
E-Mail: eliane.bergius@t-online.de

Vorankündigung:

  2022
  

 

 

 

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Ulla Benz   Violine
Scott Faigen   Klavier

Konzert für Violine und Klavier

Ernst von Dohnanyi
Sonate für Violine und Klavier cis-Moll op.21

1. Allegro appassionato
2. Allegro man non tenerezza
3.
Vivace assai

Arnold Schönberg
Phantasy for Violin and Piano Accompaniment op. 47

Grave – Piu mosso – Lento – Grazioso – Scherzando

– PAUSE –

Edvard Grieg
Sonate c-Moll op.45

1. Allegro molto ed appassionato
2. Allegretto espressivo alla Romanza
3. Allegro animato

 

Dohnanyi

Dohnanyis bedeutendstes Kammermusikwerk für Violine und Klavier ist die Violinsonate in cis-Moll op. 21, die er 1912 im Alter von 35 Jahren in Berlin komponierte, ein voll ausgereiftes Werk mit individueller Entwicklung der stilistischen Merkmale von Brahms und Liszt.

Besonders auffällig an dieser leidenschaftlich-lebhaften Musik ist Dohnányis Streben nach thematischer Einheit und dem Zusammenhalt der drei Sätze mittels Variation und thematischer Rückerinnerung.

Der erste Satz, ein Allegro appassionato, beginnt mit einem verhaltenen Thema in cis-Moll, das dann in variierter Gestalt in Dur wiederkehrt. Ein leidenschaftlich-schwungvolles zweites Thema ist recht kurzlebig und die Aufmerksamkeit gilt überwiegend der ersten Gruppe. Der Satz wird bisweilen als Sonatenform bezeichnet, doch könnte man eher sagen, dass auf die Exposition eine aufwändige Gegenexposition folgt, die sowohl als Entwicklung als auch als Rekapitulation fungiert, wobei dem zweiten Thema abschließend gestattet wird, sich zur Coda zu erweitern, welche die überwiegend rastlose, unstetige Stimmung des Satzes durch eine heiter-gelassene, elegische Atmosphäre ersetzt und sanft ausklingt (die gestutzte Form dieses ersten Satzes findet ihre Vollendung erst im Finale).

Das folgende Allegro ma con tenerezza beginnt als einfaches, liedähnliches Thema mit einem auffälligen Oktavensprung der beiden ersten Noten und ist teils Scherzo, teils Intermezzo in sechs deutlich definierten Abschnitten, von denen einige als Tanzvariationen des den Satz einleitenden Themas gelten könnten: Der zweite Abschnitt zum Beispiel hat einen sizilianischen Rhythmus, während der vierte Abschnitt mit einem Csárdás-Anklang das erste Thema des ersten Satzes in neuer Form zurückbringt. Der fünfte Abschnitt mit seinem Geigenpizzicato ähnelt einer Serenade, während der letzte Abschnitt eine verfeinerte Überarbeitung des den Satz einleitenden Themas ist.

Das abschließende Vivace assai beginnt dramatisch mit einem Weckruf der Geige (mit Rückblick auf die einleitende Zelle des ersten Satzes) und schwingt sich dann zu einem lebhaft im Dreiachteltakt hüpfenden Abschnitt auf, dessen Hauptthema eine weitere, wenngleich raffiniert verkleidete Variation des Hauptthemas im ersten Satz ist. Ein lyrisch kontrastierender Abschnitt in A-Dur führt ein prachtvolles Thema auf der Geige ein, das von der fortgesetzten rhythmischen Invention des Klaviers gestützt wird. Das Vivace assai kehrt zurück, jedoch mit stärkerer, zum Höhepunkt führender Intensität. Nun klingt die Bewegung ab, und die Coda erweist sich sotto voce als verkürzte Bekräftigung der Exposition des ersten Satzes, während das zweite Thema das ruhige, ausdrucksstarke letzte Wort hat.

 

Schönberg

Auf Anregung des Geigers Adolph Koldofsky komponierte Arnold Schönberg, der 1933 in die USA emigriert war, im März 1949 ein »Stück für Violine-Solo mit Begleitung des Klaviers«, das sein letztes Instrumentalstück werden sollte. Schönberg komponierte zunächst die Violinstimme komplett aus, ehe erst eine Woche später der begleitende Klavierpart vollendet wurde.

Die Fantasie ist grobschematisch in vier Teile gegliedert: ein motivbildender Bereich mit Überleitung zu einem mit dem langsamen Satz einer Sonate vergleichbaren Lento-Abschnitt, Scherzando- Abschnitt und Coda. Einen klassischen wienerischen Ton kann die Fantasie keinesfalls verleugnen, wird doch die Ausdrucksästhetik des Werks stellenweise etwa durch tänzerische Dreier-Rhythmik genährt, wie sie im Geigenklang vergleichbarer Satzpartien von Schubert bis Mahler aufscheint. Die spieltechnische Vielfalt des fragilen Satzgefüges reicht von Doppelgriffen in äußerst weitem Ambitus, Glissando-, Pizzicato-, Flageolett- bis zu diffizilen Tremolo-Effekten und dynamisch differenzierten Akkord-Arpeggien.

 

Grieg

Griegs Opus 45 ist ganz dem Charakter der „Schicksalstonart” c-Moll verpflichtet. Wie Beethovens Fünfte Sinfonie schreitet sie „per aspra ad astra” voran: von einem aufgewühlten Kopfsatz in c-Moll über eine träumerische Romanze im weit entrückten E-Dur bis zu einem stürmischen c-Moll-Finale, in dessen Verlauf endlich das erlösende C-Dur erreicht wird.

Den ersten Satz, Allegro molto ed appassionato, eröffnet die Violine mit einem drängenden Thema auf der G-Saite, das im Gestus dem Anfang von Verdis Macht des Schicksals ähnelt. Das zweite Thema stellt sich ihm tröstlich in den Weg, doch wird die Durchführung ganz vom Appassionato des Schicksalsthemas beherrscht, das sich am Ende des Satzes zu einer wilden Coda im Presto-Tempo steigert.

Die Romanze des Mittelsatzes ist relativ rasch gehalten (Allegretto grazioso). Die Geige überlässt zunächst dem Klavier das Feld. Es stimmt ein 44 Takte langes, himmlisch süßes Thema an, das die Violine zu simpelster Klavierbegleitung wiederholt. Der e-Moll-Mittelteil bringt tänzerischen Scherzo-Tonfall ins Spiel: Ein robuster norwegischer Tanz erinnert entschieden an die Volksmusik von Griegs Heimat, bevor die E-Dur-Romanze wiederkehrt. Dieses Mal aber wird sie von Appassionato-Triolen des Klaviers untermalt, in der Coda gar von einem chromatisch absteigenden Bass, der schon den düsteren Beginn des letzten Satzes andeutet.

Das Finale ist in der Tat ein Allegro animato: belebt durch einen so mitreißenden Rhythmus, dass man sich seiner Wirkung nicht entziehen kann. Im zweimaligen Anlauf wird von c-Moll über As-Dur und f-Moll endlich C-Dur erreicht, das sich im Prestissimo bis zu einem Freudentaumel steigert. Damit endet eine Sonate, die François-René Tranchefort zu Recht eine „tragédie de chambre”, eine „Kammertragödie” genannt hat.

 

 

 

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Ulla Benz   Violine
Scott Faigen   Klavier

Konzert für Violine und Klavier

ULLA BENZ studierte bei Liana Issakadze in München, bei Zakhar Bron in Lübeck und bei Joachim und Werner Scholz in Berlin und wurde seit 2001 ein regelmäßiger Gast bei internationalen Musikfestivals in Europa, Asien und Südamerika.

Als Solistin, Kammermusikerin und Gastkonzertmeisterin spielte sie mit zahlreichen Orchestern im In- und Ausland wie an der Deutschen Oper Berlin, dem Münchener Kammer­orchester, den Brandenburger Symphonikern, dem Orquesta Sinfonica Municipal de Sao Paulo, Brasilien, dem Philharmonischen Orchester Asuncion, Paraguay und dem Oslo Filharmoniske Orkester, Norwegen.

Ulla Benz unterrichtet seit 2006 regelmäßig als Gastdozentin der Barenboim Stiftung am Edward Said Conservatory of Music in Jerusalem/ Ramallah und tourte mehrmals mit dem Pianisten Tamás Kéry (Liszt-Akademie Budapest) durch Südamerika, wo sie in Brasilien, Argentinien und Paraguay als Solistin konzertierte und Meisterklassen an mehr als 10 südamerikanischen Universitäten für Musik gab.

Von 2010 bis 2012 war Ulla Benz Dozentin für Violine am Royal Northern College of Music in Manchester und von 2012 bis 2018 am Royal Birmingham Conservatoire der Birmingham City University und an Guildhall School of Music in London. 2018 war sie Gastdozentin an der Universität der Künste in Berlin im Rahmen des "Mentoring- Programmes für hochqualifizierte KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen" und ist seit Oktober desselben Jahres Lehrbeauftragte für Violine.

Der amerikanische Pianist SCOTT FAIGEN, geboren 1955, gab im Alter von 16 Jahren sein Debüt mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra. Sein Studium absolvierte er am Oberlin Conservatory und an der Universität Illinois. Neben seinen Tätigkeiten als Solist und Kammermusiker hat er an der National Academy, der North Carolina School of the Arts und der Stuttgarter Musikhochschule unterrichtet.

 

Sechs Jahre war er als ständiger Korrepetitor an der Juilliard School in New York angestellt; daneben am Sarah Lawrence College und dem Aspen Music Festival. Er war außerdem als Korrepetitor für die Klasse Itzhak Perlmans am Brooklyn Conservatory tätig. Meisterkurse hat er betreut bei Juan Diego Flórez, Kathleen Battle und Maureen Forrester, sowohl als auch bei Leonard Rose, Gidon Kremer, Joseph Gingold, Dorothy DeLay und Ivan Galamian.

 

Für viele internationale Wettbewerbe war er offizieller Pianist, darunter: Wieniawski, Kreisler, Spohr. Marteau und Queen Elisabeth. Konzertreisen haben Faigen durch 40 Länder der Welt geführt. Konzertiert hat er mit berühmten Künstlern wie Wanda Wilkomirska, Norbert Brainin, Arnold Steinhard, Gil Shaham, Midori, Steven Isseris, Antonio Mesenes. Seit 1989 ist er Dozent an der Musikhochschule Mannheim.

 

 

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 Presse-Echo

09.11.2022 Schwäbisch Hall - Seite 15

09.11.2022   KULTUR LOKAL

Duett Das 90. Gnadentaler Mühlenkonzert überrascht mit kontrastreichem Zusammenspiel von Violine und Klavier.

Volles Haus beim Gnadentaler Mühlenkonzert
Foto: Andreas Dehne

Michelfeld. So etwas nennt man wohl Punkt­landung. Gerhard Bergius, der Vor­sitzende des Vereins Musik und Kultur – Kloster­mühle Gnaden­tal, begleitet die letzte Besucherin in den un­ge­wöhn­li­chen Musik­raum und findet für sie den einzigen freien Platz. Aus­ver­kauft wäre der Aus­druck dafür, wenn der Verein die Karten ver­kaufen würde. Der Eintritt ist jedoch frei, es darf ge­spen­det werden.

Nach zweieinhalb Jahren Zwangs­pause ist dem Gast­geber die Auf­regung etwas anzu­merken. Ulla Benz (Geige) und Scott Faigen am Flügel eröffnen das nach­mittäg­liche Konzert mit der Sonate cis-Moll op. 21 von Ernst von Dohnanyi. Scott Faigen dominiert zunächst mit kühnem und dynami­schem Klavier­spiel. Zu­packend und sehr energisch nimmt er bis­weilen den honig­gleich anmutenden Violin­klängen viel von ihrer Süße. Aus dem mitunter etwas wild klingendem Dialog des ersten Satzes nähern sich die beiden Prota­gonisten ein­an­der an. Wobei man bei der Akustik des Raumes und der Sitz­ordnung davon aus­ge­hen kann, dass so ein Konzert­erlebnis je nach Sitz­platz ganz unter­schied­liche Hör­erleb­nisse her­vor­ruft. Das Zwie­ge­spräch der Instru­mente wird intensiver, die Homo­genität nimmt zu.

Dann der große Bruch: Phantasy for Violin and Piano Accom­pani­ment op. 47 von Arnold Schön­berg. Ein Solo­stück für Geige, das vom Klavier begleitet wird. Die Klar­heit der rhetori­schen Gestik, eine auf­fällige Mono­tonie der Inter­valle. Ein Werk zwischen un­dog­ma­ti­scher Vitali­tät und bieder­meier­lichem Charme, dessen Instru­mente sich kom­ple­men­tär zu ver­hal­ten scheinen. In der Inter­pre­tation von Ulla Benz an der nun sehr dominanten Violine und Scott Faigen am bisweilen brachial wirkenden Flügel fast eine Offen­barung. Kein Duett mehr, son­dern zwei Stim­men, die in ihrer über­zeu­gen­den Prägnanz die kaleidoskop­artige Abfolge der sich wechsel­seitig unter­brechenden Fantasien zele­brieren. Viele brutal wirkende Motiv­fetzen scheinen das Satz­gefüge aus­ein­an­der reißen zu wollen. Eine äußerst gelungene Inter­pretation des Werkes, an der sich die Geister der Zuhörer deutlich scheiden.

Nach der langen Pause mit Kaffee und Kuchen dann die Sonate c-Moll op. 45 von Edvard Grieg. Eine träumerische Romanze, ein himm­lisch süßes Thema, das Ulla Benz und Scott Faigen brillant inter­pretieren. Das 90. Gnaden­taler Mühlen­konzert endet träumeisch süß.

Andreas Dehne